PROGRAMM-DETAILS, Freitag, 20. Juni 2025
Panel #2:
»Eine interdisziplinäre Annäherung an den Konflikt im Osten der DRC«
Um den Konflikt im Osten der DR Kongo besser zu verstehen, hilft keine ideologische oder nationalstaatliche Perspektive. Wir nähern uns dem Thema mittels Expertisen und Perspektiven aus Geschichts- und Politikwissenschaften, Ökonomie und Kunst.
Panelist*innen: Charles Kabwete-Mulinda, Boniface Mabanza, Tete Loeper, Laura Uwizeye Nsengiyumva und Nicolas Premier.
Moderiert von John Githongo
Spielstätte: EOTO e.V., Togostr. 76, 13351 Berlin
Zeit: Freitag, 20. Juni 2025, 10:00 - 12:00
#Book Chop 1*
Der AFROLUTION 2025 Food Kurator Roger Dushime übersetzt ausgewählte Literatur des Tagesprogramm in Kulinarik. Beim ersten Book Chop von AFROLUTION 2025 geht es ins Ruanda der Autorin Tete Loeper.
Food Curation: Roger Dushime
Spielstätte: EOTO e.V., Togostr. 76, 13351 Berlin
Zeit: Freitag, 20. Juni 2025, 12:30 - 14:00 Anmeldung: afrolution@eoto-archiv.de (bis 15. Juni)
*Die Allgemeinheit zahlt für die Teilnahme an den #Book Chops jeweils eine Teilnah- megebühr von 10€, und die Zahl der möglichen externen Teilnehmenden ist begrenzt. Anmeldung bis zum 15. Juni 2025 unter afrolution@eoto-archiv.de mit dem Stichwort »#Book Chop (Bitte den Titel und das Datum des jeweiligen Mittagessens in der Betreff- zeile angeben)
Lesungen:
»Transnationale (Re-)Imaginationen von Widerstand und Resilienz«
Drei neue Veröffentlichungen , die den Finger in die Wunde legen oder Heilung suchen und sich mit Ver- bindungslinien, Strukturen und neuen Narrativen von Widerstand und Resilienz befassen.
Lesung & Gespräch: Mohamed Amjahid und Suraj Mailitafi, Raphaelle Red und Joyce Muvunyi, Efua Traoré und Jasmin Blunt
Spielstätte: EOTO e.V., Togostr. 76, 13351 Berlin
Zeit: Freitag, 21. Juni 2025, 14:00 - 17:00
Coffee Talk #1
»Transnationale Solidaritäten«
Drei öffentliche Intellektuelle im Gespräch über progressive Bewe- gungen, politische Integrität und historische wie aktuelle Verbindungen zwischen dem afrikanischen Kontinent und der globalen schwarzen Diaspora sowie über die Notwendigkeit von transnationaler Kollaboration und Solidarität.
Gespräch: Tsitsi Dangarembga, John Githongo, Sylvain Saluseke.
Spielstätte: EOTO e.V., Togostr. 76, 13351 Berlin Zeit: Freitag, 21. Juni 2025, 17:00 - 19:00
***ACHTUNG ORTSWECHSEL
@Sinema Transtopia, Lindower Str. 20/22/Haus C, 13347 Berlin
›Kiez‹excursion:
Musik & Film
Trailer & Artist’s Talk: Akwaaba von Aya Cissoko
Die malisch-französische Amateur Boxweltmeisterin, Autorin und Politologin Aya Cissoka präsentiert den Trailer Ihres in Produktion befindlichen ersten Dokumentarfilm »Akwaaba«: Von frühester Kindheit an musste Aya kämpfen, um sich gegen den von Generationen der Wut angeheizten Wahnsinn zur Wehr zu setzen. Um zu heilen, begibt sie sich auf eine spirituelle und choreografische Rei- se zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, um ihren Weg zurück zu ihren Erinnerungen und Tränen zu finden. Akwaaba handelt von der schwierigen Konstruktion von Identität, der Bewahrung und Weitergabe von Erinnerung und Wieder- gutmachung. Eine Initiationsreise auf den Spuren der afrikanischen Diaspora zwischen New Orleans und Paris.
Konzert: Christian Kossakamvwe Mpongo & Band:
»Ebale ya congo, tokeka! Kongolesische Rumba Soundtrack von Unabhängigkeit und Solidarität«
AFROLUTION 2025 präsentiert im Sinema Transtopia ein Outdoor-Erlebnis, das eine Hommage an die pan-afrikanische Bewegungsgeschichte der 1970er Jahre darstellt:
Künstlerisches Statement: Christian Kossakamvwe Mpongo
»Wir können die Geschichte nicht ändern, aber wir können die Gegenwart gestalten, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Die Geschichte dient uns dabei als Rückspiegel.
Dieses Konzert wird eine Zeitreise sein. Wir werden einige der bekanntesten Songs der 60er, 70er und 80er Jahre spielen und auch meine eigenen Stücke, die eine Mischung aus traditioneller und moderner Musik mit Jazz-Einflüssen sind.«
Die kongolesische Rumba, ein musikalischer Hybrid mit Wur- zeln in der kubanischen Son, entwickelte sich im kolonialen Léopoldville, dem heutigen Kinshasa zur treibenden Kraft po- litischer Emanzipation. Über Schallplattenimporte aus Kuba gelangte der Rhythmus zurück nach Afrika – und wurde in Kinshasa von Musiker*innen wie Le Grand Kallé lokal trans- formiert. Sein »Indépendance Cha Cha« wurde 1960 zur Hymne der Unabhängigkeit, nicht nur im Kongo, sondern im gesamten frankophonen Afrika.
Rumba war Klang gewordener Widerstand: Während Patrice Lumumba und seine Mitstreiter*innen für nationale Befreiung kämpften, entstand auf den Straßen ein Sound der kulturel- len Selbstbehauptung. Diese Musik verband zentrale Kämpfe mit jenen in Ghana, Guinea und Algerien und schuf als akus- tisches Medium einer transnationalen schwarzen Solidarität Resonanzräume mit der afroamerikanischen und afrokaribi- schen Diaspora. Auch nach der Unabhängigkeit blieb die Musik politisch aufgeladen: Beim legendären panafrikanischen Mu- sikfestival »Zaire 74« traten Stars wie Miriam Makeba, James Brown, Papa Wemba, Franco Luambo Makiadi, Rochero Tabuley und Abêti Masikini auf. Das Festival und der eingebettete be- rühmte Boxkampf Rumble in the Jungle zwischen Muhammad Ali und George Foreman wurde vom Machthaber Mobutu poli- tisch vereinnahmt, markierte aber zugleich einen historischen Moment panafrikanischer Sichtbarkeit.
Heute erlebt die kongolesische Rumba eine neue Phase: Junge Künstler*innen in Kinshasa, Brüssel und Paris greifen Rhyth- men und Ästhetiken der 1960er und 70er Jahre auf – im Afro- beats, in der elektronischen Musik und im Hip-Hop. Insbeson- dere im Brüsseler Rap verbinden sich kongolesisches Erbe und urbane Diaspora-Realitäten zu einem neuen, selbstbewussten Soundtrack afrikanischer Zukunft.
AFROLUTION 2025 lädt mit Kojack Kossakamvwe & Band fünf Musikerinnen aus der Demokratischen Republik Kongo ein, die sich schon darauf freuen, mit ihren Berliner Kolleginnen zu jammen.
Band:
Gitarre und Gesang: Christian Kossakamvwe Mpongo
Schlagzeug: Jonathan Tshimbombo Mbayi
Klavier: David Yolona Mayo
Xylophon: Jean Lokomo Bokewa
Basse: Dieu le veut Sumba
Filmscreening: »2 Filme von Petna Ndaliko Katondolo:
Kapita & Matata
Kapita analysiert die visuelle Repräsentation kolonia- ler Machtverhältnisse, indem es historisches Archiv- material mit zeitgenössischen Bildern kontrastiert. Durch diese Gegenüberstellung werden Mechanismen der Sichtbarmachung und Verdrängung offengelegt und koloniale Narrative über die Aneignung von Land, Ressourcen und Arbeitskraft im zentralafrikanischen Raum kritisch dekodiert. (USA / 2020 22 Min. / DCP / Ohne Dialog).
Matata wird primär durch Tanz erzählt. Rhythmus, Farbe und Bewegungen, die mehr als nur der Gegenstand des Films sind, führen ihn weg von der verordneten Repräsentation Afrikas, hin zu einer neuen Zukunft. (Demokratische Republik Kongo, (USA, NL / 2019 37 Min. / DCP / Ohne Dialog)
Artist Talk: Aya Cissoko im Gespräch mit Tsitsi Dangarembga
Konzert: Christian Kossakamvwe Mpongo & Band
Filmscreening: »2 Filme von Petna Ndaliko Katondolo:
Kapita & Matata«
Spielstätte: Sinema Transtopia, Lindower Str. 20/22/Haus C, 13347 Berlin
Zeit: 20:00 Trailer & Artist Talk / 20:30h Konzert /
22:00 Filmscreening