eotos jugendarbeit
EOTOs Jugendarbeit hat sich aus den anfänglichen, zumeist ehrenamtlichen Aktivitäten des Vereins von und für junge Schwarze Menschen, weiter entwickelt. Als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe ist es EOTO besonders wichtig, junge Menschen als aktive Beteiligte in den Schwarzen Communities zu verstehen, sie in die Gestaltung des Vereins mit einzubeziehen und ihnen dabei in ihren spezifischen Lebensherausforderungen bei Bedarf zu begleiten und zu unterstützen. Bis dato gibt es in Deutschland und Berlin, bspw. in Berlin Mitte, noch zu wenige spezifische Angebote welche die konkreten Bedarfe Schwarzer, afrikanischer und afrodiasporischer Jugendlicher und junger Menschen, abdecken.
Daher ist die Jugendarbeit, neben der Bibliothek, schon seit 2014 ein Herzstück von EOTO: Jugendliche haben das Community-Projekt aktiv mitgestaltet und die Strukturen des Vereins maßgeblich geprägt. Hierbei war die Arbeit der Black Diaspora School (BDS) wegweisend und formend.
KONTEXT
Durch das Modellprojekt “Building Time - Jugendarbeit, Empowerment, Community Building” konnte im Jahr 2017 an diese wegweisende Arbeit der BDS angeknüpft werden. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Von 2017-2019 konnten Elemente der vorherigen Angebote innerhalb des neuen Rahmens verstetigt, ausgebaut und professionalisiert werden.
Seit 2020 wird die die EOTO Jugendarbeit hauptsächlich durch den Berliner Senat für Jugend, Bildung und Familie und das Bezirksamt Berlin Mitte finanziert.
Ziel unserer Jugendarbeit ist es Angebote zu schaffen, zu verstetigen und nachhaltig im Kiez, im Bezirk Mitte und in Berlin als Stadt zu verankern, die als safer spaces für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Jugendliche zu begreifen sind. So soll mit unseren Angeboten eine Lücke geschlossen werden, sowie eine wichtige Zielgruppe mit spezifischen Bedarfen, erreicht als auch effektiv begleitet und unterstützt werden.
Unsere Zielgruppen sind vordergründig Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Jugendliche sowie junge People of African Descent (PAD) im Alter zwischen 15-27 Jahren in Berlin. Gelegentlich bieten wir auch Angebote für Schwarze Fachkräfte an.
Im Zentrum unserer Jugendarbeit steht der Ausbau, die Intensivierung und Weiterentwicklung des Empowerments für junge Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen aus den verschiedenen Bezirken in Berlin.
Mit unserer Arbeit bieten wir Schwarzen Jugendlichen durch verschiedene Angebote:
positive Identifikationen für ihr Selbstbild und ihre persönliche Entwicklungen
konkrete, lebenspraktische Impulse, Unterstützung, Begleitung sowie langfristige und verlässliche Bindungen
eine Stärkung und fachliche Beratung der Organisationen, die mit ihnen arbeiten als auch
Konkrete Werkzeuge, die ermöglichen das eigene Leben (in Berlin, Deutschland) konstruktiv zu gestalten und Partizipation voranzutreiben
Wir wollen EOTO mehr und mehr hin zu einem konstanten, empowernden und vertrauensvollen Anlaufpunkt für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Jugendliche und junge PAD Menschen weiterentwickeln.
In der Arbeit liegt unser Fokus auf Empowerment, das wir hierbei als Ziel, Prozess, pädagogische Haltung und als Methode begreifen, um die genannten Zielgruppen in ihrer Identität und ihren lebensweltlichen Herausforderungen zu begleiten. In der Jugendarbeit mündet diese community-basierte Haltung in eine pädagogische Ethik, die von Intersektionalität, Empowerment, Parteilichkeit, Niedrigschwelligkeit und bedingungsloses Annehmen geprägt ist. Hierbei ist eine intersektionale Haltung und Arbeitsweise besonders wichtig, um verschiedenen Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Identitäten und Erfahrungen mit Mehrfachdiskriminierung sowie mit ihren Bedarfen und Bedürfnissen gerecht zu werden.
Ganz selbstverständlich gehört eine deutliche zum Empowerment Schwarzer Menschen ausgerichtete politische Haltung zu unserer Jugendarbeit. Außerdem verpflichtet sich unsere Jugendarbeit einem empathischen pädagogischen Ansatz, der kritisch und dennoch sensibel mit den Komplexitäten der Problemlagen um Anti-Schwarzem Rassismus umgeht und dabei sichere Räume erschafft, die es ermöglichen, über Erfahrungen sowie Individual- und Kollektivebedarfe zu sprechen.
Den vielen verschiedenen Erfahrungen und Mehrfachzugehörigkeiten der Jugendlichen und Schwarzen Communities zu berücksichtigen und gerecht zu werden ist eine große Herausforderung für unsere Arbeit. Doch vertreten wir eine klare Position gegen Exklusionen in unseren eigenen Communities, und setzen deshalb Priorität auf die Schaffung von Austausch-Räume, in denen auch Konflikte aufgegriffen und gemeinsam bearbeitet werden können. Dabei gewinnen wir ein besseres Verständnis für die Bedarfe von jungen Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen und können sie so zusätzlich in ihrer Vernetzungsarbeit untereinander unterstützen und bestärken.