2025-10-23 09:00:00

Rückblick: [BL]ACTION!

Mit der ersten Edition von [BL]Action! – Das Schwarze Filmfestival (8.–12. Oktober 2025) eröffnete Each One Teach One (EOTO) gemeinsam mit Partner*innen ein neues Kapitel Schwarzer Film- und Wissensproduktion in Berlin.

Rückblick: [BL]ACTION!
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[BL]Action! 2025

Mit der ersten Edition von [BL]Action! – Das Schwarze Filmfestival (8.–12. Oktober 2025) konnte Each One Teach One (EOTO) gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen ein neues Kapitel Schwarzer Film- und Wissensproduktion in Berlin aufschlagen. In Kooperation mit Sinema Transtopia und den Schwarzen Filmschaffenden wurde so ein Raum geschaffen, der künstlerische Praxis, politische Bildung und Community-Erfahrung miteinander verbindet.

Das Festival würdigte mit seiner ersten Ausgabe mit Screenings von Ousmane Sembène und Safi Faye Arbeiten zwei der Väter und Mütter des afrikanischen Kinos ebenso wie aktuelle, transnationale und Berlin-bezogene Produktionen. Über fünf Tage hinweg zeigte das Programm mehr als 15 Filme – von Klassikern wie »Camp de Thiaroye«, »Man Sa Yay« bis hin zu neuen Arbeiten wie »Clashing Differences« (Merle Grimme), »All the Colours of the World Are Between Black and White« (Babatunde Apalowo) oder »Ernest Cole: Lost & Found« (Raoul Peck). Begleitet wurde das Programm von intensiven Gesprächen, Panels und einer Masterclass mit dem kongolesisch-französischem Regisseur und visuellem Künstler Nicolas Premier.

Als metathematische Klammer wählte [BL]Action! Resistenz und Resilienz – verstanden als widerständige Fähigkeit, inmitten von Kolonialität, gesellschaftlichen Konflikten und Ungleichheiten zu bestehen, zu heilen und Neues zu schaffen. Im Zentrum stand außerdem die Würdigung des 100. Geburtstags des martinikanischen antikolonialen Theoretikers und Psychiaters Frantz Fanon, dessen Denken über eine Dekolonisierung des kolonisierten Körpers und Geists die Festivalwoche inspirierte und strukturierte. Gezeigt wurde hier der Spielfilm »Fanon« von Jean-Claude Flamand-Barny aus dem Jahr 2025.

[BL]Action! verstand sich als Einladung, Schwarzes Kino als Weltkino zu begreifen – als vielstimmigen Dialog zwischen Afrika und seinen Diasporas, zwischen Geschichte und Gegenwart, Theorie und Praxis. Dank der engagierten Mitwirkung der Gastkuratorinnen Enoka Ayemba und Sheri Hagen (Schwarze Filmschaffende e.V.) sowie dem Gesamtteams des CUZ Community Zentrum von EOTO und Adefra Schwarze Frauen in Deutschland, der klugen und herzlichen Gesamtmoderation von Miriam Camara, den zahlreichen live Gäst*innen sowie der Unterstützung durch den Fonds Soziokultur und die Rosa-Luxemburg-Stiftung konnte die erste Ausgabe lebendig zeigen, was positioniertes Filmemachen bedeutet: Kino als Handlung, Widerstand, geteilte Erfahrung und Zukunftsentwurf.

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