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2013

2013

Erste Förderung: Lern- und Erinnerungsort Afrikanisches Viertel (LEO)

Die ersten eigenen Räume in der Müllerstraße im Wedding und damit ein zentraler Ausgangspunkt für die kommenden Jahre konnten durch die Unterstützung der Kulturverwaltung des Bezirks finanziert werden. Angesiedelt in der Volkhochschule Mitte hatte es sich der Bezirk Mitte zur Aufgabe gemacht im Rahmen des „Lern- und Erinnerungsorts Afrikanisches Viertel“ (LEO) eine Schwarze Bücherei zu fördern. Angestoßen durch den Projektkoordinator Yonas Endrias wurde zum ersten Mal in Deutschland ein Verwaltungsbeirat einberufen, der ausschließlich aus  Expertinnen afrikanischer Herkunft bestand und der für eine zweijährige Förderung EOTOs votierte. LEO hat u.a zum Ziel, Kolonialismus und rassistische Afrikabilder mit den Verwaltungen und Akteurinnen der Schwarzen- und afrikanischen Communities, Anwohner*innen und Jugendlichen aufzuarbeiten und zu bekämpfen.

Erste Schritte: Jugendempowerment und Leadership Training

Die Black Diaspora School (BDS) wurde von Schülerinnen der Ernst-Reuter-Oberschule im Berliner Wedding gegründet, die sich teilweise aus dem Schulprojekt King-Code: Auf Spurensuche Martin Luther Kings unter Leitung von Saraya Gomis kannten. Die Schülerinnen wollten sich intensiver mit ihrer eigenen Geschichte, mit Diaspora und dem afrikanischen Kontinent beschäftigen und EOTOs Räumlichkeiten in der Weddinger Müllerstraße wurden zum festen Treffpunkt der Gruppe. Bald wurde klar, dass die Black Diaspora School Teil der vielfältigen EOTO Aktivitäten ist – und auch in Zukunft bleiben wird. Seit 2014 nimmt die BDS an Schreibworkshops, Informationsveranstaltungen zu Geschichte, Literatur und Kultur teil und führt zahlreiche Workshops zu den Themenschwerpunkten afrikanische Geschichte, literarische Vorbilder und Menschenrechte selbst durch. Gemeinsam mit der akademie der autodidakten am Ballhaus Naunynstraße macht die BDS einen eigenen Film und gewinnt im selben Jahr den ersten Preis bei dem Jugendprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Rassismus – nicht mit mir! Bereits 2015 [DG1] schreibt die Black Diaspora School ihr eigenes Kapitel in dem Buch Sisters and Souls – Inspirationen durch May Ayim und präsentiert das Werk gemeinsam mit der Herausgeberin Natasha A. Kelly und zahlreichen weiteren Beitragenden auf der Bühne des Berliner HAU Theaters.
Neben der BDS entwickeln sich die anderen Kinder- und Jugendinitiativen EOTOs stetig weiter. Bei den Black Youth Fridayz (BYF) treffen sich Schwarze Jugendliche einmal im Monat zum Kennenlernen und lockeren Austausch. Die Zahl der Jugendlichen, die an den BYFs teilnehmen wächst erst auf 30 dann oft auf 50 an.
Das Network Inclusion Leaders (NILE) Programm empowert junge People of Color (PoC) und Schwarze Menschen für eine starke demokratische und inklusive Gesellschaft und unterstützt sie dabei, sich als Inclusion Leaders  für ihre Communities einzusetzen.
EOTOs Nachhilfeprojekt für Schwarze Kinder und Jugendliche bietet ein außerschulisches Bildungsprogramm, bei dem die Interessen, Talente und Kompetenzen der Schüler*innen im Vordergrund stehen. Es gibt Unterstützung bei der Arbeit an Referaten, Prüfungsvorbereitung und gemeinsames Lernen in der EOTO-Atmosphäre.
Seit 2017 sind der Black Youth Friday und die unterschiedlichen Kinder- und Jugendprogramme des Vereins fester Bestandteil des EOTO-Projekts für junge Menschen: Building Time.

Vereinsgründung

Each One Teach One (EOTO) e.V. wird im Jahr 2012 gegründet. Die Gründungsvorsitzende und treibende Kraft Tina Bach formuliert die Ziele EOTOs: „Geschichte ist und bleibt ein zentrales Instrument für die Auseinandersetzung mit der eigenen Gegenwart und der Befähigung, Zukunft positiv zu gestalten. Literatur ist eines der erfolgreichsten Medien, um Geschichte zu vermitteln und lebendig zu halten“. Von Beginn an sind sich die Gründer*innen Tina Bach, Roy Adomako und Nouria Asfaha darin einig, dass sie mit EOTO ein Bildungs- und Empowerment Projekt ins Leben rufen, das den Wissensschatz und das Erbe verschiedener afrodiasporischer Generationen weiterreicht - und das gerade jungen Schwarzen Menschen als Quelle der Kraft und Inspiration dient. Zu den Gründungsmitgliedern gehören zudem Elsa Bosch, David Edun, Marie Fofana, Sharon Otoo, Aminata Cissé Schleicher und Sandra Wilhelm.

Vera Heyer (1946 – 1995)

Die Afro-Deutsche, 1946 geboren und in einem Kinderheim bei Frankfurt am Main aufgewachsen, beginnt bereits in den 1970er Jahren, die Werke von afrikanischen-, afrodiasporischen- und Schwarzen Autor*innen zu sammeln und zu katalogisieren. „Bücher waren für Vera Stolz und Trost zugleich […] für sie waren sie der Zugang zu ihrer Herkunft“, sagt Nouria Asfaha, die gebürtige Berlinerin und Mitbegründerin von Each One Teach One (EOTO) e.V. Beide sammeln über Jahrzehnte hinweg leidenschaftlich Bücher und Dokumente zu Schwarzem Leben und ihre gemeinsame Vision, daraus eine der Öffentlichkeit zugängliche Bibliothek zu machen, wird 2014, knapp zwanzig Jahre nach Veras frühzeitigem Tod, mit der Eröffnung des Vera Heyer Archivs wahr.

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